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Die besten Alben des Jahres 2020

Dez 9, 2020 #2020, #Alben, #Jahr, #Musik
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Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu. Und am Jahresende wird oft auch gern Bilanz gezogen. So möchte ich das hier auch für die besten Neuerscheinungen aus diesem Jahr erledigen. Da ich in meinem Shop selten Neuerscheinungen verkaufe, muss ich auf eine Liste von Drittanbietern zurückgreifen.

In diesem Fall ist es eine Zusammenstellung von Spotify . Nun ist Spotify zwar ein Streamingdienst aber meist kann das auch auf den Tonträgerverkauf übertragen werden.

Hier also die 25 Spitzenreiter.

CoverKurzbeschreibung
Platz 25 – Bruce Springsteen – Letter to You

Nach mehreren Alben, die darauf hinwiesen, dass seine Muse nachließ, erholte sich Bruce Springsteen mit den zwei letzten Platten – “Western Stars” von 2019 und jetzt “Letter to You” – wieder. Die Alben zeigen, dass sein kreativer Funke immer noch glüht. Das Album wurde in recht kurzer Zeit mit der E Street Band aufgenommen.
In “Letter to You” denkt Springsteen über Sterblichkeit nach. Das macht er mit neuem Material und gleicht diese Stimmung mit neuen Aufnahmen von vier bisher unveröffentlichten Songs aus, die er mit 22 Jahren geschrieben hat und vor nichts Angst hatte.
Platz 24 – Fontaines D.C. – A Hero’s Death

In diesen Zeiten formelhaften Mainstream-Outputs ist dieses Album ein Hauch frischer Luft. Die Fontaines haben sich zu einer selbstbewussten Band entwickelt. Die Produktion ist weniger roh und die Band muss dringend vermeiden, die Straße zu gehen, in der schon die Kings of Leon verschwanden.
Platz 23 – Kylie Minogue – Disco

Nostalgie und Popmusik werden wohl immer Hand in Hand in den Sonnenuntergang gehen. Kylie Minogues 15.Studioalbum widmet sich sklavischer der alten Zeit als Dua Lipas gleichgesinnte Future Nostalgia. Dieses Album ist optimistisch und glücklich, es fehlt aber leider jegliche Inspiration.
Platz 22 – Gorillaz — Song Machine Season One

Damon Albarns grenzenloses Projekt hat sieben Alben und fast 20 Jahre gedauert. Jeder Song hat Gäste aus allen Ecken der Musikszene, die in den meisten Fällen gut funktionieren. Eine sehr gute und frische Nachfolge vieler sehr guten, aber nicht überraschenden Arbeiten.
metallica san francisco symphonie s und m 2Platz 21 – Metallica and The San Francisco Symphony Orchestra – S&M2

S&M war interessant, als es herauskam. Es hat gezeigt, dass Metallica in der Lage war, ihre Songs wirklich gut mit den Möglichkeiten eines symphonischen Orchesters zu mischen. Und S&M2? Ein aufgeblähtes Double-Live-Album, welches im Wesentlichen ein Remake des 20-jährigen Vorgängers ist.
Platz 20 – Marilyn Manson – We Are Chaos

Manson war noch nie so lustig wie bei “We Are Chaos”, dem wahrscheinlich besten sozial-satanistischen Schock-Rock-Comedy-Special, das jemals aufgenommen wurde. “Now I’m a bee, the king bee, and I will destroy every flower/And I will cover the Earth in honey and everyone will eat themselves.” Das Album rockt auch ziemlich hart und “Don’t Chase the Dead” ist der wohl beste Alice Cooper-Song seit vielen Jahren.
Platz 19 – Mac Miller – Circles

Hier ist Mac Millers letztes Album, das nach seinem Tod durch Überdosierung im Jahr 2018 veröffentlicht wurde. Es wirkt wie eine Botschaft aus dem Reich der Toten in dem er nochmal alles, und wirklich alles, gibt. So das Album ist eine merkwürdige Mischung von Stilen, die in seiner Persönlichkeit zusammengefast werden. Viele der Songs haben eine introspektive Tendenz, und einige tendieren eher zu einem Singer-Songwriter-Ansatz, der für Fans, die sich mehr für Millers Hip-Hop-Platten interessieren, möglicherweise nicht gut geeignet ist.
Platz 18 – Deftones – Ohms

Für Fans von amerikanischem Metal und/oder Nu-Metal hat sich Deftones als zuverlässig und gelegentlich überraschend erwiesen. Nach dem vorherigen Album Gore war es interessant zu sehen, welche Richtung Deftones musikalisch gehen würde. Nach Gerüchten über kreative Differenzen zwischen Moreno und Carpenter scheint Ohms das Album zu sein, auf dem beide Mitglieder zu einem musikalischen Kompromiss kamen. Und so kombinieren sie sich zu einer Mischung aus Sanftmut und Zerstörung.
Platz 17 – Khruangbin and Leon Bridges – Texas Sun

Khruangbin hat es geschafft zwei Alben auf diese Liste zu setzen. Die Texas Sun EP ist geerdeter als die fast halluzinogene Mordechai. Die afroamerikanische Mischung funktioniert perfekt. Der Rhythmusteppich ist unaufdringlich feiner und vertrackter gesponnen.
Platz 16 – Bob Dylan – Rough and Rowdy Ways

Mit ROUGH AND ROWDY WAYS veröffentlicht Bob Dylan nach acht Jahren erstmals wieder ein Album mit neuen Songs. Es war vielleicht das Bob Dylan-Ding aller Zeiten, als er die Veröffentlichung von Rough and Rowdy Ways mit der 17-minütigen Single „Murder Most Foul“ startete. So ist dieses Album der Rückblick eines großen Poeten und Sängers auf die Jahrzehnte die er miterlebt und künstlerisch mitgestaltet hat. Die Themen seiner früheren Lieder werden in scheinbar freier Assoziation miteinander verbunden und in neue Zusammenhänge gebracht.
Platz 15 – Pearl Jam – Gigaton

Pearl Jam ist nicht die einzige Band aus der Grunge-Ära, die noch Alben aufnimmt, aber sicherlich die größte. Die Band wurde in den 1990er Jahren häufig als Poser abgetan, hat aber ihre Integrität bewahrt und eine Karriere aufgebaut, die die Zeit und endlose kulturelle Veränderungen überstanden hat. So ist Gigaton schon ein Knaller, lässt aber viel Platz für Linkskurven, wie das hüpfenden „Dance of the Clairvoyants“ oder „Buckle Up“, ein verstörendes Wiegenlied.
Platz 14 – The Weeknd – After Hours

Das Debüt 2012 des Weeknd, eine Drei-Disc-Sammlung von Mixtapes namens Trilogy, war mit 30 Titeln recht kühn. Nun dieses Album mit Songs, die sich mit einer trägen Entschlossenheit bewegen. Dazu eine CD-Ausgabe, die jedem Freund des gepflegten Booklets die Zornesröte ins Gesicht “zaubern”.
Platz 13 – Neil Young – Homegrown

Obwohl „Homegrown“ 2020 veröffentlicht wurde, wurden alle Titel bereits zwischen 1974 und 1975 eingespielt. Sie wurden von Neil Young letztendlich als viel zu deprimierend angesehen, um sie fallen zu lassen, da es seine bröckelnde Beziehung zu Carrie Snodgrass thematisierte. Homegrown ist ein stilistischer Cousin der akustischen Schallplatten des Künstlers. Er ist emotional dorniger als Harvest und rustikaler als American Stars’n Bars.
Platz 12 – The Strokes – The New Abnormal

Nachdem ihr Debütalbum zum Album für eine ganze Generation wurde, suchen The Stroke nun neue Wege zum Licht. The New Abnormal strotzt vor Zuversicht, dass das gelingt, was am deutlichsten daran zu erkennen ist, wie mühelos die Band durch ein reichhaltiges, geschmeidiges Set modernen Pops fährt.
Platz 11 – Taylor Swift – Folklore

Die Pandemie ist natürlich großer Mist, aber mindestens eine gute Sache kam dabei heraus: Taylor Swift war “eingesperrt”, was bedeutet, dass es keine neuen Freunde gibt, was bedeutet, sie kann keine neuen Songs über Ex-Freunde machen. Stattdessen nutzte sie ihre Kreativität und lieferte ihre vielleicht beste Folklore-Platte ab. Die wurde größtenteils in virtueller Zusammenarbeit mit Aaron Dessner von The National geschrieben und ist voller melodischer, zurückhaltender Juwelen.
Platz 10 – Ozzy Osbourne – Ordinary Man

Wer hätte sich den Tag vorstellen können, an dem Ozzy Osbourne eine Platte zusammen mit Elton John und Post Malone einspielen würde. Produziert wurde das Album in Los Angeles von Andrew Watt, der auch die Gitarrenspuren übernahm. Am Bass half Duff McKagan von Guns N Roses aus, Red-Hot-Chili-Peppers-Schlagzeuger Chad Smith schlug in die Felle. Neben der Kernband geben sich aber noch weitere namhafte Musiker die Klinke gegenseitig in die Hand: Neben Duffs GnR-Kollegen Slash konnte Ozzy für seine Platte noch Rapper Post Malone, Tom Morello von Rage Against The Machine sowie die Legende Sir Elton John für sich gewinnen.
Platz 9 – Fiona Apple – Fetch the Bolt Cutters

Eine weitere Scheibe von Fiona Apple – zart, lustig, wütend, wütend, nostalgisch. Dies ist kein einfaches Album. Aber immer erstaunlich, dass Fiona Apple diese sensible Schnittstelle zwischen Inspiration, Erfindung und brutaler Ehrlichkeit findet.
Platz 8 – Idles – Ultra Mono

“Ultra Mono”, das neue, dritte Album von IDLES, ist in Zusammenarbeit mit Nick Launay (Nick Cave, Yeah Yeah Yeahs, Arcade Fire) und Adam ‘Atom’ Greenspan (Anna Calvi, Cut Copy) in Paris entstanden, Kenny Beats (FKA Twigs, Vince Staples) unterstützte das Projekt beim Produzieren und Editieren der zwölf neuen Songs. Der Longplayer enthält zudem Gastauftritte von Jehnny Beth (Savages), Warren Ellis (Nick Cave and the Bad Seeds), David Yow sowie Jamie Cullum.
Platz 7 – Dua Lipa – Future Nostalgia

Tanz- und Popmusik der 80er Jahre ist die zentrale Inspiration hinter Future Nostalgia und Dua Lipa, zusammen mit einer kleinen Armee von Produzenten, haben es mühelos geschafft die Stimmung treffen. In Sachen Ausgewogenheit hätte “Future Nostalgia” sicher auch die eine oder andere Ballade vertragen können.
Platz 6 – Phoebe Bridgers – Punisher

Phoebe Bridgers ist eine Geschichtenerzählerin mit beißendem Witz und einem Talent, das es ihr ermöglicht, die dunklen Ecken zu beleuchten. Punisher, ihre vierte Veröffentlichung und ihr zweites Soloalbum, befasst sich mit den Auswirkungen, die Liebe auf unser Leben, unsere Persönlichkeit und unsere Prioritäten haben kann.
Platz 5 – Run the Jewels – Run the Jewels 4

Run The Jewels’ Killer Mike und El-P haben nie in eine andere Richtung geschaut, wenn es um die Ungerechtigkeit geht, die in die amerikanische Gesellschaft eingebaut ist. Das Album ist das Ergebnis von zwei intensiven Jahren Songwriting, Aufnahmearbeiten sowie des Herausfilterns und Verstärkens der Elemente, die die besondere Stärke von Run The Jewels ausmachen. Herausgekommen ist eine Sammlung von kraftvollen Bangern, auf denen das Duo einmal mehr sein unnachahmliches Talent für die textliche Gratwanderung zwischen pointierter Sozialkritik und launigem Übermut demonstriert.
Platz 4 – AC/DC – PWR/UP

Eigentlich gibt es keine Möglichkeit, dass diese Aufzeichnung existiert. Doch ungeachtet aller Probleme – hier sind sie wieder. Straight, laut, Rock’n’Roll pur mit den typischen Gitarrenriffs, die uns bald schon ein halbes Jahrhundert begeistern. Brian Johnson’s Stimme ist nach 73 Jahren immer noch top und Steve Young macht als Rhythmus-Gitarrist seinem Onkel Malcolm alle Ehre. Angus Youngs Solos sind wieder zu hören und über alle Zweifel erhaben.
Platz 3 – Khruangbin – Mordechai

Khruangbin liebt es, sozusagen verschiedene kulturelle Einflüsse auszuprobieren und neue musikalische Einflüsse auf jedem Album zu erforschen. Zwar hatte das Trio schon früher mit Spoken Word-Einlagen experimentiert, aber dieses Mal verspürte Lee einen stärkeren Drang sich der Welt auch verbal mitzuteilen. Lees Texte verschaffen Khruangbins psychedelischer, warmer Musik eine neue thematische Tiefe. Klanglich reisen Khruangbin auf „Mordechai“ erneut um den halben Kontinent.
Platz 2 – Lady Gaga – Chromatica

„Chromatica“ ist Lady Gagas sechstes Studioalbum, welches von BloodPop sowie von Lady Gaga selbst produziert wurde. Lady Gaga verwendet House als Vorlage für Chromatica und kanalisiert das Themas auf eine Tanzfläche, um sie mit Endorphinen und schwindelerregender, ungezügelter Hoffnung zu überfluten.
Platz 1 – Tame Impala – The Slow Rush

Fünf Jahre ist die Zeit zwischen ‘The Slow Rush’ und dem atemberaubenden 2015 ‘Currents’ Album. Nach der fünfjährigen Wartezeit auf mehr bewusstseinserweiternden Strömungen macht sich etwas Enttäuschung breit.
Ja, es ist immer noch eine schöne Fahrt, mit schimmerndem Pop, der ungefiltert Parkers scheinbar grenzenlose Neugier und Kreativität widerspiegelt, aber der Hörer fühlt sich aber im Labyrinth aus Synths und diffusen Soft-Rock auch oft verloren.

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