Martina Weymouth wird 7 Jahrzehnte alt und es gibt mindestens 7 gute Gründe mit ihr zu feiern.
Nr. 1 Sie ist eine Multiinstrumentalmusikerin.
Von der Tournee im Alter von 12 Jahren mit den “Potomac English Handbell Ringers” bis hin zum Erlernen des Gitarrenspiels zwei Jahre später geht Weymouths Fähigkeit weit über die abgespeckten Basslinien hinaus, für die sie schließlich mit Talking Heads berühmt wurde. Ursprünglich lernte sie das Instrument erst, nachdem sie Byrne und den zukünftigen Ehemann Chris Frantz getroffen hatte, die jemanden suchten, der die Rhythmus-Sektion ihrer Band ergänzen könnte. Der Legende nach lernte sie den Viersaiter, indem sie einer anderen Bassistin zuhörte, Suzi Quatro.
Nr. 2 Sie ist die Hälfte des Tom Tom Clubs.
Während Talking Heads die Lieblinge der Art-Punk-Scene waren, bevor sie den MTV-Ruhm erhaschten, machten Weymouth und Frantz eine Pause und starteten das Nebenprojekt Tom Tom Club. Da sich das Ehepaar aus der Erfahrung bereits als furchtlose Experimentatoren erwiesen hatte, kreierte es nun zusammen mit einer rotierenden Besetzung anderer Künstler, Produzenten und Toningenieure einen frischen, innovativen Sound. Die Gruppe mischte New-Wave-Synthesizer, Disco-Beats und Reggae-Rhythmen und hatten mehrere Mainstream-Hits, darunter “Wordy Rappinghood” und “Genius of Love”.
Nr. 3 Weymouth hat keine Angst vor Experimenten
Obwohl sie leicht in ihrer bequemen Post-Punk-Art-Rock-Blase von Talking Heads hätte bleiben können, arbeitete Weymouth mit einer Vielzahl von Künstlern zusammen, darunter die Electroclash-Göttinnen “Chicks on Speed”, die feministischen Ikonen “Le Tigre” oder die oft unterschätzte Nicola Kuperus von “ADULT”.
Nr. 4 Sie rockt nicht nur, sondern produziert auch.
Mit Frantz übernahm Weymouth das Mixing des 1992’er “Yes Please!”, das vierte Album von “Happy Mondays”. Aufgenommen in Eddy„Electric Avenue“Grants Haus auf Barbados. Die sonnigen, Karibikeinflüsse spiegeln nicht nur das kreative Umfeld wider, sondern machen in Ton und Stil zu einem Teil der besten Arbeiten der Talking Heads’ (z.B. im 1988er Album “Naked” ).Nr. 5 Sie wurde in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
Nur 8% der in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommenen Personen sind weiblich. Weymouth ist einer von ihnen. Am 18. März 2002 wurden Weymouth und ihre Bandkollegen von Talking Heads – Byrne, Frantz und Jerry Harrison – in die renommierte Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Weymouths Aufnahme macht sie zu einer der 69 Frauen, denen in der 34-jährigen Geschichte der Hall diese Ehre zuteil wurde.
Nr. 6 Sie ist eine großartige Fernsehmoderatorin.
Weymouth erhielt das Wort in der zweiten Folge der dreiteiligen BBC Four-Serie “Guitar, Drum and Bass” von 2019. Hier verfolgte sie die Entwicklung des Basses vom Doo-Wop über die Beatles bis hin zu Peter Hook von New Order/Joy Division und zeigte den entscheidenden Einfluss des Instruments auf Reggae und Soundsysteme. Weymouths Begeisterung und ihr Wissen zogen den Betrachter in den Bann, während sie den historischen Fortschritt des Instruments veranschaulichte.
Nr. 7 Sie nimmt ihr Alter mit Stil und Anmut.
Sie macht das Älterwerden zu etwas, auf das man sich freuen kann, ohne Angst zu haben. Die Post-Punk-Priesterin kann als Vorbild dafür gelten, wie man als alternde Rockstarin in der Musiker-Scene auftritt. Weitere gute Beispiele sind leider eher dürftig.
Fazit: Weymouth ist und war nie vorne und im absoluten Zentrum. Ihr Stil, wie auch ihr Spiel, hat immer für sie gesprochen. Darum alles Gute für ein weiteres Jahrzeht – wir finden mit Sicherheit noch einen 8. Grund.
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