• 29.06.2025 5:50

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Thomas Rothfuß

Mai 29, 2025

Frühe Jahre (1956 – 1974)

Thomas Rothfuß wurde am 21. März 1956 in Bretten (Nordbaden) geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters (1958) zog die Mutter die drei Kinder allein groß. In der Realschule begeisterte sich Thomas gleichermaßen für Musik, Theater und Sport: Für den TV Bretten turnte er ab 1966 sieben Jahre lang in der Landesliga, während er sich zu Hause das Gitarrenspiel beibrachte.

Mit 14 Jahren stand er erstmals als Leadsänger der Jugend-Tanzband “Drops” auf der Bühne, wo er englische Pop-Hits von Cat Stevens bis CCR interpretierte.

Nach dem Schulabschluss 1972 begann er eine Lehre zum Bauzeichner bei einem Karlsruher Architekturbüro und legte 1975 die Gesellenprüfung ab. In dieser Zeit reifte der Wunsch, Musik zum Beruf zu machen.

Die Jahre als „Thomas & Thomas“ (1981 – 1989)

1981 gründete Rothfuß mit Studienfreund Thomas Urban das Gitarren-Duo “Thomas & Thomas”. Ihr Repertoire: zweistimmige Folk-Pop-Klassiker von Simon & Garfunkel, John Denver, den Eagles sowie erste Eigenkompositionen.

1987: Gewinn des SWF-Nachwuchswettbewerbs „Stars von morgen” in Mainz.

Oktober 1987: Verleihung der Goldenen Stimmgabel (Kategorie „Nachwuchs Volkstümlich“) in der ZDF-Gala „Deutschlands große Show der Sieger“, moderiert von Dieter Thomas Heck.

März 1988: 6. Platz im Finale der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest mit dem Titel „Träumen kann man nie zuviel” (Teldec 7″-Single).

Nach einer letzten gemeinsamen Tournee 1989 legte Urban sein Zahnmedizinstudium in den Fokus, Teldec kündigte den Plattenvertrag – das Duo löste sich freundschaftlich auf.

Gründung und Erfolg von „Die Schäfer“ (1990 – 2000)

1990 rief Rothfuß zusammen mit Akkordeonist Rudi Lüders die volkstümliche Gruppe “Die Schäfer” ins Leben. In ihrer Markentracht (Hirtenkittel, Holzschuhe) trafen eingängige Melodien auf heitere Texte über Natur und Miteinander.

• Debüt-Album „Auf der Alm, da gibt’s koa Sünd“ (1991, Koch Records) erreichte Platz 23 der deutschen LP-Charts. • 1994 Gold-Status für 250 000 verkaufte Einheiten der Kompilation „Die schönsten Schäfer-Lieder“.

• Über 150 Fernsehauftritte (u. a. „Musikantenstadl“, „RTL-Heimatmelodie“, „Feste der Volksmusik“)

• Auslandsgastspiele: Steuben-Parade New York (1995), Kanada-Tour (1996), Südafrika-Festival Johannesburg (1998).

Als Leadsänger, Gitarrist und Haupttexter prägte Rothfuß Hits wie „Sag mir, wo die Engel sind“ und „Wenn Schäfer träumen“. Nach einem Jahrzehnt permanenter Tour­tätigkeit verließ er die Gruppe Ende 2000, um stilistisch freier zu arbeiten.

Solokarriere & Formationen (2001 – heute)

„Sonne in den Augen“ – erstes Solo-Album (DA Music, 2001), produziert von Hans-Gerhard Obst.

„Träume leben“ (2003) festigte seinen Ruf als Brückenbauer zwischen Schlager, Folk und Soft-Rock; Single-Auskopplung „Paloma Blue“ hielt sich 12 Wochen in der SWR4-Hitparade.

Im gleichen Jahr gründete er mit Keyboarder Michael Berger das 70’s-Acoustic-Projekt „message blue“, mit dem er bis 2014 Sommerkirch-Touren und Club-Gigs spielte.

Parallel begeistert Rothfuß seit 2005 Passagiere von AIDA, TUI Mein Schiff und MS Artania als musikalischer Gastkünstler – bislang über 400 Seetage.

Seit 2018 steht er an der Seite des Wiener Multi-Instrumentalisten Stefan Wukowitsch als Duo „Akustik Box“ auf der Bühne: zweistimmige Klassiker von Dan Fogelberg bis Reinhard Mey, garniert mit Eigenliedern wie „Durch das Feuer“.

Autor, Kabarettist & Moderator

Angelehnt an sein Wortspiel-Idol Heinz Erhardt veröffentlichte Rothfuß drei Bücher im Eigenverlag “Wortschatztruhe” (Bruchsal):

JahrTitelInhalt
2010„Die Made ist auch nur ein Wurm“Kalauer-Lyrik & Kurzgeschichten
2013„Reime, die das Leben schrieb“Alltags-Satire in Versform
2017„Humor hat immer Saison“Bühnenmonologe & Sketche

Sein gleichnamiges Solo-Kabarettprogramm feierte 2011 Premiere im Bürgerzentrum Bruchsal und tourt seither durch Kleinkunstbühnen und Kurhäuser. Außerdem moderiert er seit 2022 den monatlichen „Folk & Friends“-Songwriter-Stammtisch in Karlsruhe.

Privates

Thomas Rothfuß lebt mit seiner Frau Sabine seit 1992 in Forst/Baden. Das Paar hat zwei erwachsene Kinder (Jahrgänge 1993 und 1996). Abseits der Bühne liebt er Skifahren in Südtirol, Wandern im Schwarzwald und Touren auf seiner Harley-Davidson Sportster 1200. Ehrenamtlich unterstützt er Benefiz-Konzerte für den Kinderhospizverein Karlsruhe und trainiert den Nachwuchs seiner früheren Turnabteilung.

Besonderheiten & Wirkung

Stilprägend: Rothfuß verbindet süddeutsche Volksmusik-Wärme mit amerikanischem Country-Storytelling.

Markenzeichen: samtweiche Tenorstimme, augenzwinkernde Moderationen, unprätentiöse Publikumsnähe.

Einfluss: Viele Nachwuchs-Schlageracts covern heute „Wenn Schäfer träumen“ auf Dorffesten; sein Gedichtband wird an badischen Grundschulen für kreative Leseabende eingesetzt.

Mit mittlerweile über 40 Bühnenjahren steht Thomas Rothfuß exemplarisch für künstlerische Wandlungsfähigkeit – vom Tanzband-Teenager über Chart-Schäfer bis zum gereiften Liedermacher und Wortkabarettisten.

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