• 4.10.2025 17:50

MusicShop24

Deine Welt für Musikinformationen

Pet Shop Boys

Mai 28, 2025

Gründung und frühe Jahre (1981–1984)

Die Pet Shop Boys, bestehend aus Neil Tennant (geboren am 10. Juli 1954 in North Shields) und Chris Lowe (geboren am 4. Oktober 1959 in Blackpool), sind ein britisches Elektropop‑Duo, das sich als eines der erfolgreichsten Popduos der Musikgeschichte etabliert hat. Die beiden trafen sich am 19. August 1981 im Chelsea Record Centre – einem Hi‑Fi‐Geschäft in der King’s Road in Chelsea, London –, als Tennant, damals Musikjournalist bei Smash Hits, ein Kabel für seinen frisch erworbenen Synthesizer suchte. Dabei entdeckten sie nicht nur ihre gemeinsame Leidenschaft für Dance‑Musik und die Hi‑NRG‑Szene, sondern auch eine ähnliche künstlerische Vision. Anfänglich trugen sie den vorläufigen Namen „West End“, bevor sie sich endgültig für „Pet Shop Boys“ entschieden – ein Name, der angeblich von Freunden stammte, die in einem Tierfachgeschäft in Ealing arbeiteten. Schon in diesen frühen Jahren spielten Einflüsse wie Orchestral Manoeuvres in the Dark, Soft Cell und Kraftwerk eine wichtige Rolle bei der musikalischen Ausrichtung des Duos.

Durchbruch und internationale Erfolge (1985–1989)

Der weltweite Durchbruch gelang 1985, als die Band die Single „West End Girls“ in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Stephen Hague neu produzieren ließ und diese im Oktober bei Parlophone/EMI veröffentlichte. Die Schlagersingle erklomm rasch die internationalen Charts – in Großbritannien, den USA und weiteren Ländern – und wurde so zu einem Markenzeichen ihres unverwechselbaren Stils. Es folgten weitere Hits wie „Suburbia“ (1986), „It’s a Sin“ (1987), das in Großbritannien auch als Weihnachts‑Nummer‑eins gefeiert wurde, sowie „Heart“ (1988). Ihr Debütalbum Please (März 1986) legte den Grundstein für den internationalen Erfolg, gefolgt vom Remix‑Album Disco (November 1986) und dem Studioalbum Actually (September 1987). Neben dem musikalischen Erfolg wagten sie 1988 mit dem experimentellen Film It Couldn’t Happen Here einen interdisziplinären Schritt – ein Vorbote der späteren künstlerischen Bestrebungen.

Kreative Vielfalt und weitere Alben (1990–2001)

Mit dem introspektiveren Album Behaviour (1990) zeigten die Pet Shop Boys, dass ihre Musik nicht starr in einem Genre verharren muss. Das Album, in dem sich Songs wie „So Hard“ und „Being Boring“ finden, entstand weitgehend in Eigenregie – teils in Zusammenarbeit mit langjährigen Partnern wie Stephen Hague – und reflektiert die reiferen Themen und klanglichen Experimente der Band. In den 1990er Jahren erweiterten sie ihr Spektrum durch Kollaborationen: So arbeitete das Duo u. a. mit Boy George an einer Remix‑Version von „The Crying Game“ (1992) und ließ sich von Mitgliedern der Band Electronic (Bernard Sumner und Johnny Marr) inspirieren. 1993 erschien das Album Very – sowohl musikalisch als auch visuell ein Erfolg –, dessen markantes orangefarbenes Noppencover sogar im Museum of Modern Art in New York ausgestellt wurde. Auch die Single „Go West“ avancierte zu einem Stadion‑Hit und untermauerte ihr internationales Renommee.

Stilwandel und neue Wege (2002–2009)

Mit dem 2002 erschienenen Album Release vollzogen die Pet Shop Boys bewusst einen stilistischen Wandel: Weg von den gewohnten Dance‑Pop‑Klängen hin zu einem soundlich expansiveren Konzept, das auch live in einer reduzierten Bühnenshow zum Ausdruck kam. 2003 folgte das Greatest‑Hits‑Album PopArt – The Hits, das die erfolgreichsten britischen Chart‑Platzierungen der Band zusammenfasste. Die darauffolgenden Studioalben Fundamental (2006) und Yes (2009) bestätigten nicht nur ihre weiterhin starke Chartpräsenz, sondern auch ihre Fähigkeit, musikalisch zu experimentieren und zugleich ein breites Publikum anzusprechen.

Spätere Jahre und anhaltende Relevanz (2010–heute)

Auch im neuen Jahrtausend blieben die Pet Shop Boys innovativ und interdisziplinär aktiv. Neben der regelmäßigen Veröffentlichung neuer Alben und weltweiten Tourneen entfalteten sie ihr kreatives Potenzial in Projekten für Film, Theater und Ballett – Projekte, die ihre künstlerische Vielschichtigkeit unterstreichen. So entstanden etwa Orchesterkompositionen wie das 2014 präsentierte achteilige Werk „A Man from the Future“, das sich von der Biographie des britischen Mathematikers Alan Turing inspirieren ließ. Der gesellschaftliche Einfluss der Band zeigt sich auch in ihrem positiven Image innerhalb der LGBTQ‑Community, verstärkt durch Neil Tennants offen gelebte Homosexualität seit den 1990er Jahren. 2009 ehrten die Brit Awards sie mit dem Ehrenpreis „Outstanding Contribution to Music“, und auch in den Jahren 2023 und 2024 füllten sie internationale Arenen, um ihre größten Hits live zu präsentieren.

Bedeutung, Auszeichnungen und kultureller Einfluss

Mit weltweit über 100 Millionen verkauften Tonträgern und 42 Top‑30-Singles in Großbritannien – darunter 22 Top‑10-Hits mit vier Nummer‑1-Platzierungen („West End Girls“, „It’s a Sin“, „Always on My Mind“ und „Heart“) – zählt das Duo zu den kommerziell und kulturell einflussreichsten Acts der Popmusikgeschichte. Zahlreiche Auszeichnungen wie drei Brit Awards, sechs Grammy‑Nominierungen und der Ivor Novello Award untermauern ihre Bedeutung als wegweisende musikalische Kraft. Darüber hinaus revolutionierten sie mit innovativen Musikvideos, kunstvollen Bühnenshows und interdisziplinären Projekten immer wieder den Pop‑ und Clubsound über Jahrzehnte hinweg.

Fazit

Die Pet Shop Boys haben in über vier Jahrzehnten nicht nur mit eingängigen Synthesizer‑Beats, tiefgründigen Texten und experimentellen Klangwelten Maßstäbe gesetzt, sondern auch kulturelle und künstlerische Grenzen überschritten. Ihr facettenreiches Schaffen – von den Anfängen in den frühen 80ern über den internationalen Durchbruch und kontinuierliche stilistische Neuerfindungen bis hin zu interdisziplinären Projekten – zeigt, wie eine Band es schafft, immer wieder zu überraschen und nachhaltige Impulse in der Popkultur zu hinterlassen.

Views: 0

Warenkorb
×