Frühes Leben und Herkunft
Richard Melville Hall aka Moby wurde am 11. September 1965 in Harlem, einem Stadtteil von New York City, geboren. Sein Vater, James Frederick Hall, verstarb bei einem Autounfall, als Moby erst zwei Jahre alt war. Seine Mutter, Elizabeth McBride, zog mit ihm nach Darien, Connecticut, wo er in eher bescheidenen Verhältnissen aufwuchs. Der Name „Moby“ stammt von seiner angeblichen familiären Verwandtschaft mit dem Schriftsteller Herman Melville, dem Autor von Moby-Dick – daher der Spitzname.
Er begann im Alter von 9 Jahren Gitarre zu spielen und interessierte sich früh für Punkrock und elektronische Musik.
Musikalische Anfänge (1980er Jahre)
In den 1980er Jahren spielte Moby in mehreren Punk- und New-Wave-Bands, unter anderem bei Vatican Commandos, einer Hardcore-Punk-Band. Ende der 1980er Jahre begann er, sich intensiver mit elektronischer Musik zu beschäftigen und als DJ zu arbeiten. Seine ersten Veröffentlichungen erschienen unter verschiedenen Pseudonymen.
Durchbruch mit „Go“ (1991)
Seinen ersten größeren Erfolg erzielte Moby 1991 mit der Single „Go“, einem Track, der ein Sample aus der Fernsehserie Twin Peaks enthielt. Der Song erreichte in Großbritannien die Top 10 und machte ihn international bekannt. Er gilt als einer der frühen Hits der elektronischen Tanzmusikszene.
Alben und Erfolge
- 1992: „Moby“
Sein erstes Album wurde zwar nicht in den USA, aber in Europa gut aufgenommen und legte den Grundstein für seine Karriere als Solokünstler. - 1995: „Everything Is Wrong“
Dieses Album wurde von Kritikern gelobt und verband verschiedene elektronische Stile, darunter Techno, Breakbeat und Ambient. Es festigte Mobys Ruf als innovativer Produzent. - 1996: „Animal Rights“
Ein radikaler Bruch mit seinem bisherigen Stil. Das Album enthielt Hardcore-Punk-Elemente und wurde von Kritikern und Fans unterschiedlich aufgenommen. Kommerziell war es weniger erfolgreich. - 1999: „Play“
Der absolute Durchbruch: „Play“ wurde weltweit über 12 Millionen Mal verkauft und war das erste Album überhaupt, bei dem alle Tracks für Filme, Werbespots oder Fernsehsendungen lizenziert wurden. Hits wie „Porcelain“, „Natural Blues“ und „Why Does My Heart Feel So Bad?“ machten Moby zur internationalen Ikone. - 2002: „18“
Das Nachfolgealbum von „Play“ war ebenfalls ein kommerzieller Erfolg, enthielt jedoch mehr melancholische und introspektive Songs. - Weitere Alben:
- Hotel (2005)
- Last Night (2008)
- Wait for Me (2009)
- Destroyed (2011)
- Innocents (2013)
- Everything Was Beautiful, and Nothing Hurt (2018)
- Reprise (2021) – mit orchestralen Neuinterpretationen seiner bekanntesten Werke.
Autobiographien
- „Porcelain: A Memoir“ (2016)
In diesem Buch beschreibt Moby seine Kindheit, seine schwierigen familiären Verhältnisse, seine Jugend als Punkrocker sowie seinen Weg durch die New Yorker Clubszene bis zum Durchbruch mit „Play“. - „Then It Fell Apart“ (2019)
Dieses Buch schließt an seine erste Autobiografie an und beleuchtet Mobys zunehmenden Erfolg, seine persönlichen Krisen, seine Drogenprobleme und sein spätere spirituelle Neuorientierung.
Privates Leben und Aktivismus
Moby ist bekannt für sein Engagement für Tierrechte und Veganismus. Er lebt seit den späten 1980er Jahren vegan und ist Unterstützer von Organisationen wie PETA. Außerdem betreibt er ein veganes Restaurant („Little Pine“) in Los Angeles, dessen Gewinne an wohltätige Zwecke gehen.
Er lebt zurückgezogen, setzt sich für Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit ein und ist bekennender Buddhist. Moby spricht offen über seine früheren Alkohol- und Drogenprobleme sowie über seine psychischen Herausforderungen.
Kultureller Einfluss
Moby hat die elektronische Musik maßgeblich mitgeprägt, insbesondere durch die Popularisierung elektronischer Elemente im Mainstream der 1990er Jahre. Seine Musik wurde weltweit millionenfach verkauft und beeinflusste zahlreiche Künstler. Zudem war er einer der ersten Musiker, der seine Songs umfangreich für kommerzielle Zwecke lizenzieren ließ, was später von vielen Nachahmern übernommen wurde.
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