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Christophe Cirillo alias Monsieur Clément

Juni 1, 2025

Frühe Jahre und künstlerische Anfänge

Christophe Cirillo wurde in der südfranzösischen Kleinstadt Pierrelatte (Département Drôme) geboren. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für Musik und Sprache. Als Jugendlicher erhielt er eine Gitarre von seinen Eltern – ein Geschenk, das zum Auslöser seiner künstlerischen Laufbahn wurde. Anfangs schrieb er Songs auf Englisch, inspiriert von Größen wie Jimi Hendrix und den Beatles. Doch bald erkannte er, dass seine emotionalen Nuancen in der französischen Sprache besser zur Geltung kamen. Er wandte sich dem Chanson zu – geprägt von Einflüssen wie Jacques Brel, Georges Brassens und Serge Gainsbourg.

Der Weg zum Pseudonym Monsieur Clément

Während seines Soziologiestudiums begann Cirillo, sich intensiver mit dem Songwriting auseinanderzusetzen. Eine prägende Erfahrung war seine Teilnahme an den Rencontres d’Astaffort, einem von Francis Cabrel initiierten Förderprogramm für Nachwuchskünstler. Dort entwickelte er erste professionelle Kontakte und begann unter dem Künstlernamen Monsieur Clément aufzutreten – ein Pseudonym, das er für seine ersten Veröffentlichungen wählte, um eine gewisse Distanz zwischen seinem privaten und künstlerischen Ich zu schaffen.

Musikalische Durchbrüche und erste Alben

2005 veröffentlichte Monsieur Clément sein Debütalbum Monsieur Clément, produziert von Albin de la Simone, einem anerkannten Musiker und Arrangeur der französischen Popszene. Die Single „Je n’ai jamais su“ entwickelte sich zu einem Achtungserfolg, und Kritiker lobten den Newcomer als „neuen Souchon“, insbesondere wegen seiner poetischen, introspektiven Texte.

Zwei Jahre später, 2007, folgte das zweite Album Comme un enfant, das seine Position in der französischen Chansonszene festigte. In dieser Zeit spielte er auch im Vorprogramm etablierter Künstler wie Calogero und Marc Lavoine, was seine Sichtbarkeit beim breiten Publikum erhöhte.

Ein neuer Ansatz: My Major Company und Funambule

Nach den ersten beiden Alben trennte sich Cirillo vom Major-Label Universal Music und schlug einen unabhängigen Weg ein. Er legte das Pseudonym Monsieur Clément ab und kehrte unter seinem bürgerlichen Namen Christophe Cirillo zurück – eine Entscheidung, die für künstlerische Authentizität und kreative Freiheit stand.

2009 wandte er sich der Crowdfunding-Plattform My Major Company zu, einem damals neuartigen Modell, bei dem Fans direkt in Musikprojekte investieren konnten. Über 1.000 Unterstützer beteiligten sich an der Finanzierung seines Albums Funambule, das 2011 erschien. Die Produktion übernahm Jean-Louis Piérot, bekannt durch seine Zusammenarbeit mit Bashung und Étienne Daho. Funambule überzeugte durch sensible Arrangements und persönliche Texte und brachte Cirillo eine wachsende Fangemeinde, insbesondere über soziale Netzwerke und Radioplattformen.

Songwriting für andere und künstlerische Vielseitigkeit

Parallel zu seiner eigenen Karriere machte sich Cirillo als Songwriter für andere Künstler einen Namen. Er schrieb u. a. für David Hallyday und die franko-kanadische Sängerin Ariane Moffatt. Ein besonderer Erfolg war 2013 die Mitautorenschaft an Les murs porteurs, einem Lied für Florent Pagny, das von Calogero komponiert wurde und hohe Chartplatzierungen erreichte.

2015 erschien Cowboy désarmé, sein viertes Studioalbum. Es zeigte ihn reifer, introspektiver und zugleich poppiger. Die Arrangements kombinierten akustische Intimität mit orchestraler Weite. Auch bei diesem Album ging er erneut mit Calogero auf Tour – ein Zeichen für die anhaltende Wertschätzung durch etablierte Künstlerkollegen.

Musikalischer Stil und Einflüsse

Cirillos Werk bewegt sich zwischen französischem Chanson, Pop und folkigen Elementen. Seine Lieder zeichnen sich durch feinfühlige Texte, eingängige Melodien und einen Hang zur Melancholie aus – ohne jedoch die Hoffnung aus dem Blick zu verlieren. Zentrale Themen sind Kindheitserinnerungen, Liebesbeziehungen, gesellschaftliche Beobachtungen und das Menschliche im Alltäglichen.

Er gilt als musikalischer Erbe der französischen Liedermachertradition, wird dabei aber immer wieder mit moderneren Künstlern wie Dominique A, Vincent Delerm oder Ben Mazué verglichen.

Fazit

Christophe Cirillo, einst bekannt als Monsieur Clément, ist ein einfühlsamer und eigenständiger Singer-Songwriter, der sich bewusst zwischen Pop und Chanson positioniert. Seine künstlerische Entwicklung zeugt von Integrität, Wandlungsfähigkeit und der Fähigkeit, sich abseits des Mainstreams treu zu bleiben. Mit seiner Arbeit hat er einen festen Platz in der zeitgenössischen französischen Musikszene eingenommen – als Sänger, Komponist und Geschichtenerzähler.

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