Frühe Jahre und musikalische Ausbildung
Franz Marszalek wurde am 2. August 1900 in Breslau, im heutigen Polen, geboren. Schon früh zeigte er eine große Begabung für Musik und erhielt Violinenunterricht. Nach dem Abitur studierte er Musikwissenschaft und Volkswirtschaft an der Universität Breslau.
Seine musikalische Ausbildung setzte er parallel dazu bei Max Schneider und Domkapellmeister Cichy fort.
Karriere als Dirigent und Komponist
Bereits während seines Studiums begann Marszalek seine Karriere als Dirigent. Ab 1921 war er Kapellmeister am Schauspielhaus Breslau, wo er sich schnell einen Namen als talentierter und vielseitiger Dirigent machte.
1927 wechselte er zum Schlesischen Landesorchester und anschließend zum Gloriapalast in Breslau. 1928 übernahm er die Leitung der Schlesischen Funkstunde, wo er für die Programmplanung und die musikalischen Sendungen verantwortlich war.
Umzug nach Berlin und Wirken in der Unterhaltungsmusik
1933 zog Marszalek nach Berlin, wo er sich auf Operette und Unterhaltungsmusik spezialisierte. Er dirigierte an verschiedenen Berliner Theatern, darunter das Theater des Westens, der Admiralspalast und das Apollotheater.
Zu seinen größten Erfolgen in dieser Zeit zählten die Neuinszenierungen der Operetten “Im weißen Rössl” von Benatzky und “Frühlingsluft” von Lehár.
Leitung des Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchesters
Nach dem Zweiten Weltkrieg zog Marszalek 1949 nach Köln, wo er bis 1965 die Leitung des Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchesters übernahm. Mit diesem Orchester widmete er sich einem breiten Repertoire, von klassischer Musik bis hin zu Operette und Filmmusik.
Besonders bekannt wurde er für seine Aufnahmen von Operetten, darunter Werke von Eduard Künneke, Leo Fall und Franz Lehár.
Kompositorisches Schaffen
Neben seiner Tätigkeit als Dirigent war Marszalek auch ein begabter Komponist. Er schrieb zahlreiche Operetten, Schlager und Filmmusiken.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Operetten “Wenn die kleinen Veilchen blühen” (1935) und “Goldene Melodie” (1940) sowie die Schlager “Das Lied der Liebe” und “Einmal im Leben”.
Vermächtnis
Franz Marszalek starb am 28. Oktober 1975 in Köln. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Dirigenten und Komponisten des 20. Jahrhunderts.
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