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Meat Loaf

Mai 30, 2025

Frühe Jahre und Herkunft

Meat Loaf wurde am 27. September 1947 als Marvin Lee Aday in Dallas, Texas, geboren. Ab 1983 führte er offiziell den Namen Michael Lee Aday. Sein Vater, Orvis Wesley Aday, war Polizist und Alkoholiker; seine Mutter, Wilma Artie Aday, arbeitete als Lehrerin und war Mitglied eines lokalen Gospel-Quartetts. Die Kindheit war von familiären Konflikten geprägt, insbesondere durch die Gewalttätigkeit des Vaters, was das Verhältnis zwischen Vater und Sohn dauerhaft belastete.

Seinen Spitznamen „Meat“ erhielt Marvin bereits im Alter von zwei Jahren von seinem Vater, angeblich aufgrund seines Körpergewichts. Der vollständige Künstlername „Meat Loaf“ („Hackbraten“) entstand in der High School, als ein Footballtrainer ihn nach einem Missgeschick auf dem Spielfeld so nannte – Marvin war ihm versehentlich auf den Fuß getreten.

Nach dem frühen Tod seiner Mutter an Krebs im Jahr 1966 verließ Meat Loaf sein Elternhaus und zog 1967 nach Los Angeles. Dort schlug er sich zunächst mit Gelegenheitsjobs durch, unter anderem als Parkplatzwächter, während er tagsüber für Musical- und Filmrollen vorsprach.


Musikalischer Durchbruch und Karriere

In Los Angeles gründete Meat Loaf mehrere Bands, darunter „Meat Loaf Soul“, „Popcorn Blizzard“ und „Floating Circus“. 1971 veröffentlichte er gemeinsam mit der Sängerin Shaun „Stoney“ Murphy das Album Stoney & Meat Loaf. Erste Aufmerksamkeit erlangte er durch seine Mitwirkung in der Musical-Produktion Hair, sowohl auf Tournee als auch später am Broadway.

Ein entscheidender Wendepunkt in seiner Karriere war 1973 das Musical More Than You Deserve, bei dessen Proben er den Komponisten und Texter Jim Steinman kennenlernte. Die kreative Partnerschaft der beiden mündete in das Konzeptalbum Bat Out of Hell, das 1977 erschien. Aufgrund seiner Mischung aus Rockmusik, Operndramatik und Theatralik wurde es zunächst von mehreren Plattenfirmen abgelehnt, entwickelte sich jedoch nach der Veröffentlichung zu einem der erfolgreichsten Alben der Musikgeschichte. Weltweit wurden über 43 Millionen Exemplare verkauft, besonders in Australien und Großbritannien erreichte es Rekordverkäufe.

Die anschließende „Bat Out of Hell“-Tour (1977–1978) umfasste etwa 170 Konzerte in weniger als zwölf Monaten. Die hohe Belastung führte bei Meat Loaf zu Stimmproblemen und einer schweren Depression. In dieser Phase kam es zum vorläufigen Bruch mit Steinman.

Nach mehreren kommerziell weniger erfolgreichen Alben in den 1980er Jahren gelang ihm 1993 mit dem Album Bat Out of Hell II: Back into Hell ein spektakuläres Comeback. Die Single I’d Do Anything for Love (But I Won’t Do That) wurde ein weltweiter Hit und brachte ihm einen Grammy Award als „Best Rock Vocal Performance, Solo“ ein.

2006 erschien der dritte Teil der Trilogie: Bat Out of Hell III: The Monster Is Loose. Obwohl dieses Album ohne die direkte Mitwirkung Steinmans entstand (einige seiner Songs wurden dennoch verwendet), rundete es die „Bat Out of Hell“-Saga ab. Insgesamt verkaufte Meat Loaf mit der Trilogie über 100 Millionen Tonträger weltweit.


Schauspielkarriere

Parallel zu seiner Musikkarriere war Meat Loaf auch als Schauspieler aktiv. Seine erste große Rolle hatte er 1975 als Eddie in der Kultverfilmung The Rocky Horror Picture Show. Später überzeugte er in zahlreichen weiteren Film- und Fernsehproduktionen. Eine seiner bekanntesten Rollen spielte er 1999 im Film Fight Club als Robert „Bob“ Paulsen, ein sanftmütiger Bodybuilder mit Hormonstörungen. Insgesamt wirkte Meat Loaf in über 65 Film- und Fernsehproduktionen mit, darunter Roadie (1980), Wayne’s World (1992), Crazy in Alabama (1999) und Tenacious D in The Pick of Destiny (2006).


Persönliches Leben

Am 23. Februar 1979 heiratete Meat Loaf die Texanerin Leslie G. Edmonds, die er nur drei Wochen zuvor kennengelernt hatte, als sie als Sekretärin bei einem Aufnahmestudio arbeitete. Aus der Ehe ging die gemeinsame Tochter Pearl Aday hervor, die ebenfalls Musikerin wurde. Pearl stammt aus einer früheren Beziehung Edmonds’, wurde jedoch von Meat Loaf adoptiert.

Meat Loaf litt zeitlebens an gesundheitlichen Problemen, darunter dem Wolff-Parkinson-White-Syndrom – eine angeborene Herzrhythmusstörung. Mehrfach brach er während Konzerten zusammen, unter anderem 2003 in London und 2016 in Edmonton (Kanada). Auch Rückenprobleme, Asthma und chronische Schmerzen beeinträchtigten sein Leben und seine Karriere.


Tod und Vermächtnis

Meat Loaf starb am 20. Januar 2022 im Alter von 74 Jahren in Nashville, Tennessee, mutmaßlich an Komplikationen im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung, auch wenn die genaue Todesursache nicht offiziell bestätigt wurde. Weltweit trauerten Fans und Weggefährten um einen der prägendsten Künstler des Rockgenres.


Bedeutung und Vermächtnis

Meat Loaf war bekannt für seine kraftvolle, theatralische Bühnenpräsenz und seine außergewöhnliche Stimme, die einen Umfang von vier Oktaven umfasste. Seine Musik verband Elemente aus Rock, Oper und Musical und machte ihn zu einem einzigartigen Performer im Spannungsfeld zwischen Populärkultur und dramatischer Kunst. Mit seinen opulenten Kompositionen – allen voran der „Bat Out of Hell“-Trilogie – beeinflusste er Generationen von Künstlern und bleibt als Ikone der Rockmusik unvergessen.

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