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Gipsy Kings

Nov 7, 2020
GipsyKings

Gipsy Kings sind eine Gruppe von Flamenco-, Salsa- und Popmusikern aus Arles und Montpellier in Südfrankreich, die in einer Mischung von Sprachen auftreten, hauptsächlich in Spanisch, aber auch in südfranzösischen Dialekten.

Obwohl die Gruppenmitglieder in Frankreich geboren wurden, waren ihre Eltern hauptsächlich Gitanos, spanische Roma, die während des spanischen Bürgerkriegs in den 1930er Jahren aus Spanien geflohen waren. Sie sind dafür bekannt, dass sie dem weltweiten Publikum Rumba-Flamenco, eine pop-orientierte Musik, die von traditioneller Flamenco-Musik abgeleitet ist, näher bringen. Die Gruppe nannte sich ursprünglich Los Reyes.

Die Geschichte der Gipsy Kings begann 1975, als sich die Söhne des Flamencosängers José Reyes – Nicolas, Paul, Canut, Patchaï und André – sowie sein Schwiegersohn Chico Bouchikhi zusammenschlossen, um ihn zu begleiten. Zunächst nannte sich die Combo José Reyes et Los Reyes und tingelte zwischen Hochzeiten, Festivals und Straßenauftritten hin und her. Auf einer Hochzeit einigten sie sich mit den drei Baliardobrüdern Diego, Paco und Tonino (Söhne des Gitarristen Manitas de Plata) auf eine Zusammenarbeit. Später änderten sie ihren Bandnamen in „Gipsy Kings“. Doch der große Durchbruch blieb zuerst aus; die ersten beiden Alben zogen nur wenig Aufmerksamkeit auf sich. Zu diesem Zeitpunkt spielten die Gipsy Kings noch ihre traditionellen, energetischen Flamencorhythmen, vorangetrieben von Toninos solistischer Gitarrenarbeit und Nicolas’ Stimme. Mit dem Produzenten Claude Martinez bereicherten sich die Gipsy Kings mit Einflüssen aus dem mittleren Osten, Lateinamerika und Nordafrika. Die Band veröffentlichte 1987 Djobi, djoba und Bamboleo auf einem Independent-Label.

Danach übertrafen die Gipsy Kings alle Erwartungen: Ende der 1980er Jahre stürmten die acht Franzosen mit Sommerhits wie den genannten Djobi, djoba und Bamboleo zunächst die Strandcafés, Bars und Freiluftdiscotheken rund ums Mittelmeer. Die von den mitteleuropäischen Touristen in ihre Heimatländer mitgebrachten Lieder starteten binnen kürzester Zeit ihren Eroberungszug in den Verkaufscharts anderer Länder. Ihr 1988 veröffentlichtes Debütalbum Gipsy Kings ging 500.000 mal über deutsche Ladentheken. Allein in den Jahren 1989/90 erhielt die Gruppe Gold- und Platinauszeichnungen aus 15 Ländern.

Die 1991 herausgekommene Schallplatte Este mundo, produziert von Nick Patrick (dem Produzenten des Hits Yeke Yeke von Mory Kanté), erreichte im August 1991 Platz drei der deutschen Album-Chart.

Die Gruppe setzt sich heute hauptsächlich aus fünf Brüdern der Familie Reyes und drei Brüdern der Familie Baliardo zusammen; sie sind Nachfahren von Kalé-Roma-Flüchtlingen, die während des Spanischen Bürgerkriegs nach Frankreich ausgewandert sind.

Zu Beginn bestand die Band ausschließlich aus Gitarristen, mit zunehmendem Erfolg kamen jedoch Synthesizer, E-Bass und Percussionsinstrumente hinzu. Elemente der Popmusik, des Reggae (Escucha Me) bezogen sie in ihren „Flamenco-Rumba-Stil“ mit ein. Zwischenzeitlich besann sich die Gruppe wieder ihrer im traditionellen Flamenco (mit dessen estilos) fußenden Wurzeln und veröffentlichte mit Roots ein Album, auf dem erneut nur Gitarren zum Einsatz kamen.

Für ihr Album Savor Flamenco wurden die Gipsy Kings bei den Grammy Awards 2014 für das beste Weltmusikalbum des Jahres ausgezeichnet.

 

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